Meine erste Begegung

- "Warum ein Bouvier ?" -

Das lässt sich natürlich nicht mit einem Satz beantworten. Deshalb erzähle ich hier am Besten wie ich zu den Bouviers des Flandres gekommen bin:

Auf einem Reitkurs in der Lüneburger Heide wollte ich morgens gegen 7:00 Uhr in den Stall um nach den Pferden zu sehen. Was ich jedoch nicht wusste war, dass "Duke", ein brauner 7 jähriger Bouvier-Rüde, den Auftrag hatte, den Stall zu bewachen. Ich öffnete also das Tor zur Hofanlage und plötzlich, wie aus dem Nichts, stand er vor mir.

Er knurrte nicht, schaute mich nur abwartend an und stand mir bei jedem Schritt den ich tun wollte permanent im Weg. Ich versuchte alles: Spielen, Kommandos, Ignorieren - Es half nichts. Ich kam nicht vorbei.

Drei Tage ging das so. Ohne Begleitung bzw. offiziellen Reitbetrieb kein Durchkommen.

In dieser Zeit habe ich mich ein wenig mit ihm angefreundet. Was war das Ergebnis ?

Am vierten Tag morgens um 7:00 Uhr stand er da und brachte mir ein Spielzeug. Von da an war es umgekehrt: Wenn ich morgens nicht rechtzeitig am Tor war wurde ich kurzerhand von ihm abgeholt.

Das war der Beginn einer rückhaltlosen Freundschaft, bei der mich der Hund vor allen Dingen durch sein freundliches Wesen aber auch durch seine Spielleidenschaft begeisterte.

Von da an war klar: Sollte ich wieder einen Hund bekommen, dann nur einen Bouvier !

Sicher, er ist kein "Jedermanns-Hund" und kein "Everybodys-Darling". Aber ein Hund mit Charakter, bei dem man sich nicht durch seine Gestalt täuschen lassen darf.  Die meisten Bouviers, die ich kennen lernte waren "Seelchen". Jedoch ausgerüstet mit einem nicht zu verachtenden Schutztrieb, der sich mit 1 1/2 bis 2 Jahren ausbildet. Deshalb wird er gerne von Polizei und Zoll eingesetzt.

Was man ihm auch nicht zutraut ist seine Schnelligkeit und seine Ausdauer, die er im Spiel zeigt. Auch der Spürsinn ist nicht zu verachten. Er ist sehr gelehrig, wenn die Ausbildung auch etwas anders ist, als bei anderen Hunden. Bouviers können gelegentlich etwas stur sein !

Ein sehr wichtige Eigenschaft ist der fehlende Jagdtrieb, der einen Spaziergang relativ entspannt ausfallen lässt. Zu Kindern ist er stets freundlich, wobei man einen so grossen und schweren Hund (zwischen 42 - 50 kg und um die 65 cm) nie allein mit kleinen Kindern lassen sollte !

Alles in allem ist er ein treuer Begleiter, der seinem "Chef" (wenn er denn einer ist) durch Dick und Dünn folgt.